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Datum

Änderung im Dokument

06.12.2024

Das Dokument wurde auf Aktualität geprüft. Bei der Prüfung haben sich keine inhaltlichen Änderungen ergeben.

1 Über dieses Dokument

Wenn in einem Mandantenbestand im DATEV-Rechnungswesen-Programm keine Einzelbuchungssätze, sondern Monatsverkehrszahlen (MVZ) oder Jahresverkehrszahlen (JVZ) erfasst oder importiert werden sollen, sind einige Dinge zu beachten.

Summenvorträge (MVZ, JVZ) können z. B. bei Mandatsübernahme zur nachträglichen Darstellung von Vorjahreswerten / Vormonatswerten aus einer in einem anderen System erfassten Buchführung mittels Summen- und Saldenliste (SuSa) oder Kontennachweis zum Jahresabschluss stammen. Die ordnungsmäßige Buchführung, aus der diese Werte stammen, ist nicht in einem DATEV-System entstanden. Wenn Kontenwerte aus einem DATEV-System stammen, gibt es komfortable Lösungen zur Übernahme der Einzelbuchungssätze.

Beim Erfassen von Vortragsbuchungen ist zu unterscheiden, für welchen Zweck die Buchungen genutzt werden sollen.

Es gibt dabei folgende zwei Möglichkeiten:

2 Hintergrund

Achtung
Achtung
Einhaltung der GoBD

DATEV spricht grundsätzlich keine Empfehlung aus, wie Summenvortragsbuchungen zu erfassen sind. In diesem Dokument wird die Programmlogik der DATEV-Rechnungswesen-Programme bezüglich Summenvortragsbuchungen erläutert.

Für die Einhaltung der GoBD ist der Steuerpflichtige verantwortlich.

Das Erfassen von Summenvorträgen betrifft die Werte der Konten eines Zeitraums (Monat, Wirtschaftsjahr) in einem DATEV-Rechnungswesen-Programm.

Für den Summenvortrag steht das Konto 9090 zur Verfügung.

Für die Erfassung von Eröffnungsbilanzwerten sind andere Konten (z. B. 9000, 9008, 9009) zu nutzen.

Da die Konten unterschiedliche Funktionen haben, werden die damit gebuchten Werte auch unterschiedlich behandelt.

Konto 9090 – Summenvortrag

Über dieses Konto werden die Summenvorträge der einzelnen Konten erfasst.

Bei dem Konto handelt es sich um ein Konto aus dem Bereich „Vortragskonten“.

Dieses Konto ist standardmäßig mit einer Summenvortragsfunktion F 96000 belegt. Die Summenvortragsfunktion bewirkt, dass die Vortragswerte in den Auswertungen in die Jahresverkehrszahlen fließen.

Wenn das Konto 9090 in Verbindung mit Konten mit Steuerautomatik (AM/AV) genutzt wird, bewirkt die Funktionsnummer F 96000, dass die Automatik des Kontos aufgehoben wird. Umsatzsteuer / Vorsteuer wird nicht errechnet. Buchungen mit einem Umsatzsteuerschlüssel, in denen das Konto mit der Funktion F 96000 angesprochen wird, werden nicht übernommen. Die Programm-Meldung #REW00305 wird angezeigt.

Bei Buchungen auf Konten, die für die UStVA abgefragt werden, wird aufgrund der Funktion F 96000 die Abfrage für die UStVA unterdrückt.

Konto 9000 – Saldenvorträge Sachkonten

Über dieses Konto werden die Eröffnungsbilanzwerte aus dem Bereich der Sachkonten erfasst.

Bei dem Konto handelt es sich um ein Konto aus dem Bereich „Vortragskonten“.

Dieses Konto ist standardmäßig mit einer Sammel- und Saldenvortragsfunktion S 97000 belegt. Die Sammelfunktion bewirkt, dass bei der Jahresübernahme (Fibu-Saldenübergabe) die Bestandskonten automatisch vorgetragen werden. Es besteht auch die Möglichkeit, das Konto direkt zu bebuchen.

Die Saldenvortragsfunktion bewirkt, dass die Vortragswerte in den Auswertungen als EB-Wert (nicht Jahresverkehrszahlen) ausgewiesen werden.

Wenn das Konto 9000 in Verbindung mit Konten mit Steuerautomatik (AM/AV) genutzt wird, bewirkt die Funktionsnummer S 97000, dass die Automatik des Kontos aufgehoben wird. Umsatzsteuer / Vorsteuer wird nicht errechnet.

Buchungen mit einem Umsatzsteuerschlüssel, in denen das Konto mit der Funktion S 97000 angesprochen wird, werden nicht übernommen. Die Programm-Meldung #REW00305 wird angezeigt.

Bei Buchungen auf Konten, die für die UStVA abgefragt werden, wird aufgrund der Funktion S 97000 die Abfrage für die UStVA unterdrückt.

Hinweis
Besonderheit beim Branchenpaket SKR14 Land- und Forstwirtschaft

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gibt eine inhaltliche Aufteilung der GuV-Spalten vor. Diese Vorgaben gelten auch, wenn eine Buchführung über Summenvorträge nachträglich erfasst wird.

Um alle Spalten korrekt füllen zu können, gibt es im Branchenpaket SKR14 Land- und Forstwirtschaft folgende Summenvortragskonten:

  • 9090 000 Summenvortrag Einnahmen / Ausgaben

  • 9091 000 Summenvortrag AfA, aktivierte Eigenleistung

  • 9092 000 Summenvortrag Naturalentnahme / Privatanteil

3 Summenvorträge erfassen – Abbildung umsatzsteuerlicher Werte nicht notwendig

Sie möchten zum Beispiel die Werte einer Summen- und Saldenliste (SuSa) in einem Mandantenbestand erfassen. Die Werte dienen als Grundlage für die Erstellung des Jahresabschlusses. Die umsatzsteuerlichen Werte sollen für dieses Wirtschaftsjahr nicht abgebildet werden.

EB-Werte (Saldovorträge) erfassen

Um die Eröffnungsbilanzwerte zu erfassen, können Sie z. B. folgende Konten nutzen:

Konto

Inhalt

Kommentar

9000

Saldenvorträge Sachkonten

  • Nur für den Vortrag der EB-Werte der Bestandskonten (Bilanz) verwenden.

  • Konten aus dem Bereich Gewinn- und Verlustrechnung (Erfolgskonten) werden nicht im nächsten Wirtschaftsjahr vorgetragen.

9008

Saldenvorträge Debitoren

  • Bei OPOS-Nutzung werden die EB-Werte der einzelnen Debitoren gegen 9008 gebucht.

  • Der EB-Wert des Sammelkontos Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird nicht gegen 9000 vorgetragen.

  • Ggf. jahresabhängige OPOS-EB-Konten (z. B. 9086 für offene Posten aus 2016, 9087 für offene Posten aus 2017) verwenden.

9009

Saldenvorträge Kreditoren

  • Bei OPOS-Nutzung werden die EB-Werte der einzelnen Kreditoren gegen 9009 gebucht.

  • Der EB-Wert des Sammelkontos Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen wird nicht gegen 9000 vorgetragen.

  • Ggf. jahresabhängige OPOS-EB-Konten (z. B. 9086 für offene Posten aus 2016, 9087 für offene Posten aus 2017) verwenden.

Praxistipp:

Bei einem Bilanzierer tragen Sie alle Salden der Eröffnungsbilanz vor. Damit ergibt der Saldo aller EB-Werte den Wert Null.

Auch bei Erstellung einer Einnahmenüberschussrechnung haben Sie die programmtechnische Möglichkeit Salden vorzutragen. In der Praxis werden hier nur einzelne Salden gebucht.

Monatsverkehrszahlen / Jahresverkehrszahlen (Summenvorträge) erfassen

Um die Monatsverkehrszahlen / Jahresverkehrszahlen (Summenvorträge) aller bebuchten Konten (Bestandskonten und Erfolgskonten) zu erfassen, können Sie z. B. folgende Konten nutzen:

Konto

Inhalt

Kommentar

9090

Summenvortrag

  • Es kann gewählt werden zwischen dem Vortrag der jeweiligen Soll- und Haben-Werte oder dem Vortrag des Saldos der MVZ/JVZ.

  • Der Vortrag der Konten mit Steuerautomatik (AM / AV) erfolgt netto (Betrag laut SuSa) ohne Steuer-/Buchungsschlüssel gegen 9090.

  • Der Vortrag der Umsatzsteuerkonten und Vorsteuerkonten erfolgt ebenfalls über das Konto 9090. Die Werte werden nicht in der UStVA ausgewiesen.

  • Bei OPOS-Nutzung werden die MVZ oder JVZ der einzelnen Debitoren / Kreditoren gegen 9090 gebucht. Die Werte der Sammelkonten Forderungen / Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden nicht gegen 9090 vorgetragen.

Der Saldo des Kontos 9090 muss 0,00 EUR ergeben.

Hinweis
Datenübermittlung Umsatzsteuer-Voranmeldung

Wenn die Werte der Umsatzsteuer-Voranmeldung nach den Summenvorträgen nicht stimmen, können Sie alternativ im Programm DÜ Formulare Rechnungswesen die Datenübermittlung der UStVA durchführen.

Erfassen Sie die umsatzsteuerlichen Werte manuell im Programm DÜ Formulare Rechnungswesen.

4 Summenvorträge erfassen - umsatzsteuerliche Werte sollen abgebildet werden

Sie möchten zum Beispiel die Werte einer Summen- und Saldenliste (SuSa) in einem Mandantenbestand erfassen. Die umsatzsteuerlichen Werte sollen aus den Summenvorträgen errechnet werden.

EB-Werte (Saldovorträge) erfassen

Um die Eröffnungsbilanzwerte zu erfassen, können Sie z. B. folgende Konten nutzen:

Konto

Inhalt

Kommentar

9000

Saldenvorträge Sachkonten

  • Nur für den Vortrag der EB-Werte der Bestandskonten (Bilanz) verwenden.

  • Konten aus dem Bereich Gewinn- und Verlustrechnung (Erfolgskonten) werden nicht im nächsten Wirtschaftsjahr vorgetragen.

9008

Saldenvorträge Debitoren

  • Bei OPOS-Nutzung werden die EB-Werte der einzelnen Debitoren gegen 9008 gebucht.

  • Der EB-Wert des Sammelkontos Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird nicht gegen 9000 vorgetragen.

  • Ggf. jahresabhängige OPOS-EB-Konten (z. B. 9086 für offene Posten aus 2016, 9087 für offene Posten aus 2017) verwenden.

9009

Saldenvorträge Kreditoren

  • Bei OPOS-Nutzung werden die EB-Werte der einzelnen Kreditoren gegen 9009 gebucht.

  • Der EB-Wert des Sammelkontos Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen wird nicht gegen 9000 vorgetragen.

  • Ggf. jahresabhängige OPOS-EB-Konten (z. B. 9086 für offene Posten aus 2016, 9087 für offene Posten aus 2017) verwenden.

Praxistipp:

Bei einem Bilanzierer tragen Sie alle Salden der Eröffnungsbilanz vor. Damit ergibt der Saldo aller EB-Werte den Wert Null.

Auch bei Erstellung einer Einnahmenüberschussrechnung haben Sie die programmtechnische Möglichkeit Salden vorzutragen. In der Praxis werden hier nur einzelne Salden gebucht.

Monatsverkehrszahlen / Jahresverkehrszahlen (Summenvorträge) erfassen

Um die Monatsverkehrszahlen / Jahresverkehrszahlen (Summenvorträge) aller bebuchten Konten (Bestandskonten und Erfolgskonten) zu erfassen, können Sie z. B. folgende Konten nutzen:

Konto

Inhalt

Kommentar

9090

Summenvortrag

  • Es kann gewählt werden zwischen dem Vortrag der jeweiligen Soll- und Haben-Werte oder dem Vortrag des Saldos der MVZ/JVZ.

  • Erlöskonten mit AM-Funktion müssen auf den Brutto-Betrag hochgerechnet werden und brutto, z. B. gegen ein „Durchlaufende Posten“-Konto, z. B. 1590 (SKR03) und 1370 (SKR04) statt 9090 vorgetragen werden.

    • Dadurch wird Umsatzsteuer automatisch gebucht und in der UStVA ausgewiesen.

    • Achtung: Durch das manuelle Hochrechnen des Netto-Betrags auf den Brutto-Betrag in einer Summe entstehen möglicher Weise Rundungsdifferenzen.

  • Die Umsatzsteuer-Sammelkonten werden nicht manuell gegen 9090 vorgetragen.

  • Das Konto Umsatzsteuervorauszahlung 1/11 muss ebenfalls gegen das gewählte „Durchlaufendes Posten“-Konto, z. B. 1590 (SKR03) und 1370 (SKR04) statt 9090 vorgetragen werden.

  • Aufwandskonten mit AV-Funktion können entweder:

    • Analog der AM-Erlöskonten auf den Brutto-Betrag hochgerechnet werden und brutto gegen das gewählte „Durchlaufendes Posten“-Konto, z. B. 1590 (SKR03) und 1370 (SKR04) statt 9090 vorgetragen werden. Dann dürfen die Vorsteuer-Sammelkonten nicht separat vortragen werden.

    • Oder sie werden netto vorgetragen mit Steuer-/Buchungsschlüssel 40 (Aufhebung der Automatik) gegen Konto 9090. Dann müssen die Vorsteuer-Sammelkonten gegen das gewählte „Durchlaufendes Posten“-Konto, z. B. 1590 (SKR03) und 1370 (SKR04) vorgetragen werden.

  • Der Saldo des gewählten „Durchlaufende-Posten“-Kontos, z. B. 1590 (SKR03) und 1370 (SKR04) ist im Anschluss auf 9090 umzubuchen.

  • Bei OPOS-Nutzung werden die MVZ oder JVZ der einzelnen Debitoren / Kreditoren gegen 9090 gebucht. Die Werte der Sammelkonten Forderungen / Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden nicht gegen 9090 vorgetragen.

Der Saldo des „Durchlaufende-Posten“-Kontos, z. B. 1590 (SKR03) und 1370 (SKR04) und 9090 muss 0,00 EUR ergeben.

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