Geschichte ist staubtrocken und hat mit der Gegenwart absolut nichts zu tun? Das kann man so sehen, muss man aber nicht. Eine andere Meinung wäre: Vergangenes kann lehrreich sein.
Die Vergangenheit prägt nach wie vor unsere Gegenwart. „Ex nihilo nihil fit.“ Aus nichts wird nichts. Entsprechend hilft geschichtliches Wissen uns häufig, gegenwärtige Situationen zu verstehen. Warum sollten Sie dieses Potenzial nicht für sich nutzen?
Ein weiterer Grund für den Blick zurück: Herausragende Taten von Visionären können einen immer wieder inspirieren. Lassen doch auch Sie sich von Visionären des Berufsstandes zu neuen Blickwinkeln für Gegenwart und Zukunft anregen. Viel Spaß bei der Lektüre.
Ehemalige Visionen - heutige Standards
Cicero (106 v.Chr. - 43 v.Chr.): Orator im antiken Rom
Die antiken Steuern waren gering und unkompliziert. Trotzdem benötigten die Bewohner des Römischen Reichs Unterstützung bei ihren Steuern. So setzte sich Cicero 70 v. Chr. als Orator für die Sizilianer ein, die im Steuerstreit mit ihrem Statthalter Gaius Verres lagen.
Karl der Große (747 n.Chr. - 814 n.Chr.): Nichts Unfreiwilliges vom Volke fordern
Karl der Große vergrößerte während seiner Regentschaft von 768 bis 814 das fränkische Territorium, unterwarf die Sachsen und wurde im Jahre 800 als erster westlicher König zum Kaiser gekrönt. Weniger bekannt ist, dass unter seiner Herrschaft der Beruf des Steuerberaters entscheidend geprägt wurde, um die Bevölkerung vor Steuertricksereien zu schützen.
Eike von Repgow (1180 n.Chr. - 1233 n.Chr.): Das Recht in Prosa
Der Schöffe und Lehnsmann Eike von Repgow hatte genug. So viele Regeln und Gesetze, mündlich überliefert und nicht systematisiert, die es zu beachten galt. Also setzte er sich hin und schrieb das damalige Gewohnheitsrecht auf.
Martin Luther (1483 n.Chr. - 1546 n.Chr.): "Daran ist nichts Gutes!"
Geld und Geldgeschäften konnte Martin Luther nichts abgewinnen. Der Ablasshandel war für ihn Ausdruck eines heuchlerischen Systems. Seine Kritik nagelte er vor 500 Jahren in Form von 95 Thesen an eine Kirchentür. Wenn es denn so war.
Maximilian I (1459 n.Chr. - 1519 n.Chr.): Der frühe Versuch einer Steuerreform
Wir schreiben das Jahr 1495. Kolumbus entdeckt gerade Amerika und Europa schickt sich an, das finstere Mittelalter zu verlassen, um ein erleuchtetes Zeitalter voller Bürokratie und Steuern zu betreten. In Deutschland beziehungsweise im Heiligen Römischen Reich versuchte der damalige König, ab 1508 dann Kaiser, Maximilian I., ein Reformpaket auf den Weg zu bringen, das eine neue, allgemeingültige und reichseinheitliche Steuer beinhaltete. Ihre Einführung stieß jedoch auf den Widerstand der Reichsstände, trotz aller monarchischen Rechte und zelebriertem Gottesgnadentum des Königs.
Georg Paul Hönn (1662 n.Chr. - 1747 n.Chr.): Wein und Viktualien ohne Zoll und Accis
Anfang des 17. Jahrhunderts sah sich der Advokat und Publizist Georg Paul Hönn angesichts der scheinbar unehrlichen Epoche dazu veranlasst, ein eigenes Betrugslexikon zu schreiben, das unterschiedlichste (tatsächliche oder vermeintliche) Delikte dieser Zeit detailliert erklärt.
Friedrich List (1789 n.Chr. - 1846 n.Chr.): Für ein zollvereintes Deutschland
Der Nationalökonom und Steuerfachmann Friedrich List war an zwei Projekten beteiligt, die die deutschen Einzelstaaten enger zusammenschweißten.
Johannes von Miquel (1882 n.Chr. - 1901 n.Chr.): Die Miquel’sche Steuerreform
Fast jeder Deutsche muss sich jedes Jahr aufs Neue mit der Einkommensteuererklärung herumschlagen. Doch den Ursprung unseres Steuersystems kennen nur die wenigsten, ganz zu schweigen von dessen „Vater". Es geht zurück auf Johannes von Miquel, der Ende des 19. Jahrhunderts mit einer Steuerreform in Preußen eine moderne Form der Einkommensteuer auf den Weg bringt, die bis heute unser Steuersystem prägt.
Rolf Grabower (1883 n. Chr. - 1963 n.Chr.): Architekt der Betriebsprüfung
Finanzmilitarismus, Staatsdespotismus oder Ausräuberungssystem – das waren nur einige der Kampfbegriffe, als 1919 eine finanzamtliche Buch- und Betriebsprüfung für die Wirtschaft eingeführt wurde.
Johannes Popitz (1884 n.Chr. - 1945 n.Chr.): Wegbereiter der Umsatzsteuer
Johannes Popitz, einer der Väter unserer Umsatzsteuer, ist bis heute eine umstrittene Person. Unstrittig sind sicherlich seine herausragenden Leistungen für das deutsche Steuerrecht.
Heutige Standards - Zukunftsvisionen
Visionäre und Herausforderungen aus verschiedenen Zeiten prägen also unsere Gegenwart. Doch steht diese nicht still. Auch jetzt beeinflussen neue Errungenschaften die tägliche Arbeit und lassen neue Visionen entstehen.
Der Robo-Anwalt
Ross wühlt sich durch Berge von Unterlagen, Gesetzbüchern und Anträgen. Er beschwert sich nie und lernt mi jedem Fall, den er bearbeitet, dazu. Ross ist ein Robo-Anwalt.
Die Zukunft beginnt jetzt
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