Betriebswirtschaftliche Prozesse in die Blockchain?

Machbarkeitsstudie von Telekom und DATEV zeigt Potenzial der Technologie auf

Nürnberg, 07. März 2018: Die Deutsche Telekom und die DATEV eG evaluieren in einer Machbarkeitsstudie, welches Potenzial das Zukunftsthema Blockchain im Umfeld der Automatisierung von Lieferketten entfalten kann. Dabei ergänzt sich das Know-How beider Partner ideal: Die Telekom bringt ihr Wissen zu Infrastruktur und technologischen Plattformen ein, DATEV steuert Kenntnisse in kaufmännischen und regulatorischen Prozessen bei. Beide Unternehmen setzen Maßstäbe beim Schutz der Daten ihrer Kunden. Konkret haben DATEV und Telekom gemeinsam ein Proof of Concept realisiert, das eine komplette Wertschöpfungskette von der Fertigung bis zur Auslieferung inklusive der deklaratorischen und kaufmännischen Begleitprozesse automatisiert. Das System wird auf dem dritten Fachkongress Magenta Security am 7. und 8. März 2018 in Bonn vorgestellt.

Mit der Entwicklung des konkreten Szenarios testen beide Unternehmen die Möglichkeiten der Blockchain-Technologie aus, um die sich bietenden Chancen, aber auch mögliche Risiken besser bewerten zu können. Für DATEV sind diese Erfahrungen insbesondere wichtig, um die Entwicklungen am Markt im Sinne ihrer Mitglieder und Kunden mitgestalten zu können. „Wir haben dabei vor allem die Weiterentwicklung der Abrechnungs- und Deklarationsprozesse im Blick, die in zukünftigen, digitalen Prozessketten anders gestaltet sein werden als bisher“, erläutert DATEV-Geschäftsleitungsmitglied Lars Meyer-Pries. „Neben der Optimierung und Verzahnung von Prozessen erforschen wir insbesondere, wie steuerliche Berater in die Datenflüsse eingebunden werden können, damit sie ihre Mandanten stets auf aktueller Informationsbasis beraten können.“

„In Zeiten zunehmender Bedrohung durch professionelle Hacker sind Technologien wie Blockchain mit ihren Sicherheits- und Integritätsversprechen sehr wichtig – speziell für das Thema Vertrauen, sie sind aber auch kein Allheilmittel. In dem gemeinsamen Szenario studieren wir die Integration verschiedener Techniken um ein optimales Maß an Sicherheit und Verlässlichkeit für Daten zu erreichen“, sagt Dirk Backofen, Leiter TelekomSecurity.

Vertrauensschaffende Plattform für digitale Zusammenarbeit

Die dafür nötigen Einblicke in potenzielle Prozesse von morgen liefert die vorliegende Blockchain-Machbarkeitsstudie. Sie entwirft ein Szenario der digitalen Zusammenarbeit von Unternehmen untereinander, aber auch mit deren Steuerberatern, wie es schon in absehbarer Zeit Realität sein könnte: Zwei Unternehmen wickeln ihr Geschäft rein digital ab – von der Vertragsanbahnung über den Versand bis hin zu den kaufmännischen Aspekten des Vorgangs. Alle Einzelschritte werden dabei automatisch manipulationssicher festgeschrieben und damit dokumentiert. Regulatorisch notwendige Dokumente, wie beispielsweise Lieferscheine oder Rechnungen, erzeugt das System automatisch. Ebenso werden prüfungsrelevante Sachverhalte revisionssicher digital vorgehalten und können für die Finanzverwaltung bereitgestellt werden.

Die Blockchain dient in diesem Szenario als vertrauensschaffende Plattform. Ein Vorteil der Technologie ist beispielsweise die Integritätssicherung und Kommunikation. Alle Partner innerhalb des definierten Umfelds werden sofort über Statusupdates informiert – das sind neben den Vertragsparteien beispielsweise auch deren Steuerberater. Dabei ist ein hohes Maß an Sicherheit gegeben, da es innerhalb des Systems keine Möglichkeit gibt Werte zu fälschen oder vom gemeinschaftlich akzeptierten Ablauf abzuweichen. Verglichen mit der herkömmlichen Abwicklung zählen auch Zeit- und Kostenersparnis über den gesamten Prozess des Geschäftsvorfalls zu den Vorteilen des Blockchain-Modells.

Die bislang gemachten Erfahrungen werten sowohl Telekom als auch DATEV positiv. Sie bescheinigen der Technik das Potenzial, Geschäftspartner bei einer niedrig gehaltenen Einstiegshürde vertrauensvoll und sicher miteinander zu vernetzen.

Über Deutsche Telekom
Die Deutsche Telekom gehört mit rund 168 Millionen Mobilfunk-Kunden, 28 Millionen Festnetz- und 19 Millionen Breitband-Anschlüssen zu den führenden integrierten Telekommunikations-Unternehmen weltweit.
Weitere Informationen:
https://www.telekom.com/de/konzern/details/fuehrender-europaeischer-telekommunikations-anbieter-336366

Über DATEV eG
Die DATEV eG ist das Softwarehaus und der IT-Dienstleister für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte sowie deren zumeist mittelständische Mandanten. Mit rund 40.500 Mitgliedern, mehr als 7.300 Mitarbeitern und einem Umsatz von 978 Millionen Euro (Geschäftsjahr 2017) zählt die DATEV zu den größten IT-Dienstleistern und Softwarehäusern in Deutschland. So belegte das Unternehmen im Jahr 2016 Platz 3 im Ranking der Anbieter von Business-Software in Deutschland (Quelle: IDC, 2017). Das Leistungsspektrum umfasst vor allem die Bereiche Rechnungswesen, Personalwirtschaft, betriebswirtschaftliche Beratung, Steuern, Kanzleiorganisation, Enterprise Resource Planning (ERP), IT-Dienstleistungen sowie Weiterbildung und Consulting. Mit ihren Lösungen verbessert die 1966 gegründete Genossenschaft mit Sitz in Nürnberg gemeinsam mit ihren Mitgliedern die betriebswirtschaftlichen Prozesse von 2,5 Millionen Unternehmen, Kommunen, Vereinen und Institutionen.

Pressekontakt

DATEV eG

Benedikt Leder
Telefon +49 911 319-51221
benedikt.leder@datev.de

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