Pressegespräch Simulationsstudie Ersetzendes Scannen

Statement Dr. Michael Seyd, DATEV eG

Geschäftsleitungsmitglied der DATEV eG, verantwortlich für strategische Unternehmensentwicklung

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Dr. Michael Seyd; Quelle: DATEV eG

"Auch wenn wir mit unserer Simulationsstudie keine umfassende Rechtssicherheit schaffen, erwarten wir doch, dass die daraus resultierenden Urteile Vorbildwirkung entfalten. Die Fälle sind zwar simuliert, wurden aber unter realen Bedingungen verhandelt und entschieden. Die Urteile sind also in der Fachwelt ernst zu nehmende Einschätzungen dafür, ob das jeweils zugrunde liegende Verfahren als rechtssicher zu bewerten ist.

Für die Unternehmen ist dies eine gute Richtschnur, wenn es darum geht, einen sauberen Prozess aufzusetzen, um ihre Belege zu digitalisieren und danach zu vernichten. Das Aufbewahren von Papierbelegen ist ein Anachronismus, der die Wirtschaft - insbesondere den Mittelstand - mit unnötigen Kosten in Milliardenhöhe belastet. Wenn es uns volkswirtschaftlich auf politischer Ebene nicht einmal gelingen sollte, unterschriftslose Belege nach einem sicheren Scan und sicherer elektronischer Archivierung vernichten zu dürfen, ohne dabei den Beweiswert zu beschneiden, dann wäre die aktuelle Transformationsphase lediglich eine "Digitalisierung mit Papiervorbehalt".

Es ist erklärtes politisches Ziel in Deutschland, Bürokratie abzubauen. Das geeignete Mittel dazu ist die fortschreitende Digitalisierung, die auch der Gesetzgeber anstrebt. Dem hehren Ziel einer durchgehenden Digitalisierung steht allerdings die hybride Wirklichkeit gegenüber, die bislang in der Regel dem Papier einen höheren Beweiswert zuerkannt hat. Das führt dazu, dass der bürokratische Aufwand weiter zunimmt. Bisher wurde lediglich erreicht, dass dieser Aufwand nicht mehr so schnell wächst, wie noch vor Jahren."

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