DATEV-Branchenbarometer

Als Genossenschaft der steuerberatenden Berufe erhebt die DATEV eG seit rund neun Jahren einen Geschäftsklimaindex der Steuerberaterinnen und Steuerberater: Das DATEV-Branchenbarometer. Es handelt sich dabei um einen Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung der Steuerberatungsbranche in Deutschland.

Der Index wird bislang zweimal jährlich durch DATEV erhoben und von mindline energy berechnet. Die einzelnen Indexbestandteile werden in Anlehnung an die Vorgehensweise des ifo-Institutes miteinander verknüpft.

Das Branchenbarometer im Oktober 2024

Das Branchenbarometer zeigt im Oktober einen Wert von 119,2 Indexpunkten und rutscht damit gegenüber der vorangegangenen Befragung vom März 2024 um 3,1 Skalenpunkte ab.

Dafür ist weniger die verhaltene Bewertung der eigenen aktuellen Lage ursächlich (-1,9) als vielmehr ein deutlicher Rückgang bei dem Teilindex Erwartungen (-4,0). Dieser insgesamt negative Trend spiegelt die aktuelle gesamtwirtschaftliche Lage wider, wenngleich in anderen Branchen eine noch wesentlich pessimistischere Erwartung vorherrscht. Dementsprechend drücken vor allem die schlechten Aussichten für die Zukunft der Mandantenunternehmen auf die Stimmung (-4,7). Besonders stark ausgeprägt ist diese negative Einschätzung bei großen Kanzleien. Hier sinkt die Erwartung hinsichtlich der Geschäftsaussichten für Kanzlei und die Mandantschaft am deutlichsten um 9,8 Indexpunkte.

DATEV-Branchenbarometer Oktober 2024

Anlassbezogene Sonderfragen der aktuellen Erhebung gaben darüber hinaus Aufschluss, wo aus Sicht des steuerberatenden Berufsstandes die Unternehmen ihre empfindlichsten Schmerzpunkte haben. Was diese sorgenvoll in die Zukunft blicken lässt, sind in erster Linie eine überbordende Bürokratie, Personalprobleme durch Fachkräftemangel und die hohen Arbeitskosten in Deutschland, woraus sich als Forderungen an die Politik folgerichtig Bürokratieabbau und steuerliche Entlastungen ableiten. In den vergangenen zwölf Monaten haben zudem im Durchschnitt rund fünf Unternehmensmandate einer Steuerberatungskanzlei den Betrieb aufgegeben oder sind ins Ausland abgewandert. Ein wichtiger Grund dafür ist mangelnde Rentabilität, sowohl bei den ungeplanten (43 Prozent) wie auch den geplanten Betriebsaufgaben (34 Prozent). Auch bei der Geschäftsverlagerung ins Ausland (27 Prozent) spielt dies eine Rolle. Weitere wichtige Gründe liegen in einer fehlenden Nachfolgeregelung (60 Prozent) und – bei den ungeplanten Betriebsaufgaben – in mangelnder Liquidität (46 Prozent).

Hintergrundinformationen zur wirtschaftlichen Lage des Mittelstands finden Sie auch im DATEV Mittelstandsindex .

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