DATEV zeigt solides Wachstum in allen Bereichen

Umsatz steigt auf 1,44 Milliarden Euro, Belegschaft wächst um mehr als 300 Beschäftigte

Nürnberg, 22. März 2024: Die DATEV eG konnte im Geschäftsjahr 2023 ihr nachhaltiges Wachstum der vergangenen Jahre fortsetzen. Der Nürnberger IT-Dienstleister steigerte seinen Umsatz um 126,4 Millionen Euro auf 1,439 Milliarden Euro – das entspricht einem Wachstum von 9,6 Prozent. Während die Zahl der Mitglieder weitgehend stabil blieb, stieg die Kundenbasis des genossenschaftlich organisierten Unternehmens um mehr als 80.000 auf rund 620.000. Dem entspricht auch ein weiterer Aufbau der Belegschaft: Am 31.12.2023 waren bei DATEV 8.870 Personen beschäftigt – 301 mehr als im Vorjahr. „Trotz einer nach wie vor schwierigen gesamtwirtschaftlichen Gemengelage konnten wir unseren stetigen Erfolg und unser nachhaltiges Wachstum der vergangenen Jahre fortsetzen“, konstatierte DATEV-CEO Prof. Dr. Robert Mayr bei der Vorlage der vorläufigen Geschäftszahlen des Unternehmens.

Wachstumsmotor Cloud

Das Umsatzwachstum erstreckt sich über alle Geschäftsbereiche, wobei die Produktgruppe Rechnungswesen mit einem Zuwachs von 54,8 Millionen Euro an der Spitze steht. Wie schon in den Vorjahren spielen aber vor allem die cloudbasierten Lösungen eine besondere Rolle. Exemplarisch nannte Robert Mayr hier DATEV Unternehmen online, ein browserbasiertes Anwendungspaket, das speziell für Unternehmen und deren Steuerberaterinnen und Steuerberater entwickelt wurde und eine effiziente Zusammenarbeit in Echtzeit ermöglicht. Im Januar 2024 überstieg die Zahl seiner Nutzerinnen und Nutzer erstmals die Marke einer halben Million. „Dies ist ein Meilenstein, der die wachsende Relevanz digitaler Plattformen, aber auch das Vertrauen in unsere Lösung widerspiegelt“, so der CEO. Mehr als 76 Millionen Belege tauschen die von DATEV-Mitgliedern beratenen Unternehmen im Schnitt monatlich über die DATEV-Cloud mit ihren steuerlichen Beraterinnen und -beratern aus. Darin sind inzwischen rund vier Milliarden Belege von insgesamt rund 1,2 Million Unternehmen gespeichert.

Der schwierigen konjunkturellen Lage zum Trotz zeigt die Entwicklung auch im Bereich Personalwirtschaft konstant nach oben. CFO Diana Windmeißer führte aus, dass mit DATEV-Software inzwischen 14,5 Millionen Lohn- und Gehaltsabrechnungen im Monat erstellt werden. Damit erhalten im Durchschnitt noch einmal rund 300.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr eine DATEV-Gehaltsabrechnung als noch im Vorjahr. Und immer mehr davon bekommen den Lohnnachweis rein digital: So waren bei DATEV Arbeitnehmer online – der digitalen Plattform zur Bereitstellung von Gehaltsdokumenten – Ende des Jahres 2023 rund 4,1 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer registriert. Das entspricht einem Zuwachs von rund 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Plädoyer für die E-Rechnung

Neben den erfreulichen Geschäftszahlen legte Robert Mayr in seiner Rede einen Schwerpunkt auf ein für die deutsche Wirtschaft sehr wichtiges Thema, das im Gesetzgebungsverfahren durch politische Diskussionen in anderen Bereichen bislang verzögert wurde: die verpflichtende E-Rechnung im Business-to-Business-Umfeld (B2B). „Gerade die E-Rechnung wird im Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen einen Digitalisierungsboost auslösen. Sie wird als weiterer Schritt die Digitalisierung sämtlicher Prozesse im Rechnungswesen forcieren – und solche Impulse brauchen wir in Deutschland unbedingt“, zeigte er sich überzeugt. Deshalb sollten Kanzleien und Unternehmen sich schon jetzt auf die nötige Umstellung vorbereiten. Die passenden Lösungen dafür existierten bereits – nicht zuletzt im Produktportfolio von DATEV. Es sei aber nicht zu unterschätzen, dass der Aufwand zur Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben auch vom Digitalisierungsgrad abhänge und gerade für kleine und mittelständische Unternehmen eine Herausforderung darstellen könne.

KI zwischen Praxis und Regulatorik

Ebenfalls große Bedeutung für DATEV und seine Kundinnen und Kunden hat das nach wie vor intensiv diskutierte Thema Künstliche Intelligenz (KI). Neben den DATEV-Anwendungen, in denen ohnehin bereits KI steckt – wie beispielsweise dem Liquiditätsmonitor online, der Lösung Personal-Benchmark online oder dem Automatisierungsservice Rechnungen – bietet die Genossenschaft ihren Mitgliedern mit der sogenannten KI-Werkstatt eine eigene Online-Plattform zum Ausprobieren neuartiger Anwendungen. Dabei handelt es sich um frühe Prototypen für Nutzungsszenarien im steuerberatenden, wirtschaftsprüfenden und rechtsberatenden Berufsstand, die auf Basis von generativer KI arbeiten. Die Anwenderinnen und Anwender können diese unverbindlich in geschütztem Umfeld ausprobieren und sich so mit der konkreten Nutzung der KI-Technologie auseinandersetzen. Eine Gefahr für den Fortschritt sieht DATEV im AI Act in seiner gegenwärtigen Ausprägung. Zwar handele es sich bei KI um ein höchst potentes Werkzeug, für das in wichtigen Aspekten wie Transparenz und Fairness Regulierung nötig sei. Das EU-Gesetz schieße aber in einigen Aspekten über das Ziel hinaus und könne so unnötige Bürokratie zur Folge haben.

Allgemein ist die von Jahr zu Jahr steigende Zahl an Vorschriften bereits ein großes Problem für den Mittelstand. In der Befragungswelle des DATEV Seismografen aus dem Herbst 2023 sahen die befragten Steuerberaterinnen und Steuerberater ihre Mandantenunternehmen insbesondere aufgrund von Überregulierung und Bürokratie unter Druck. Dieses Thema spielt in der Erhebung schon länger eine prominente Rolle, ist in der Wahrnehmung aber mittlerweile auf die erste Position der Problemfelder in der mittelständischen Wirtschaft gerückt. Umso mehr sei daher die Politik gefordert, spürbare Entlastungen der Unternehmen und auch des Berufsstands zu schaffen.

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Erschienen:
22.03.2024
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