DATEV Mittelstandsindex November 2024

Mittelstand weiter unter Druck – Beschäftigungsabbau setzt sich fort

• Beschäftigung geht den zweiten Monat in Folge zurück

• Löhne und Gehälter steigen weiter und bleiben wesentlicher Kostentreiber

• Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 Prozent gesunken

Nürnberg, 20. November 2024: Die Lage des Mittelstands in Deutschland bleibt herausfordernd. Laut dem neuen DATEV Mittelstandsindex ist eine Besserung der wirtschaftlichen Entwicklung weiterhin nicht in Sicht. Demnach zeigt die Beschäftigung im aktuellen November-Report in fast allen Branchen eine rückläufige Tendenz – nun bereits im zweiten Monat in Folge. Auch die Umsätze in den kleinsten und kleinen Unternehmen sinken im Vergleich zum Vorjahresmonat immer noch. Eine leicht positive Entwicklung lässt sich bei Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten beobachten. Prof. Dr. Robert Mayr, CEO der DATEV eG: „Ein Lichtblick ist die sich stabilisierende Umsatzentwicklung bei den mittelgroßen Unternehmen. Dennoch operiert der Mittelstand nach wie vor unter hohem wirtschaftlichen Druck. Das zeigt einmal mehr, dass die Politik Hausaufgaben zu machen hat.“

Laut Daten aus dem Oktober lag der Umsatz saison- und kalenderbereinigt 4,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dieser Rückgang fällt im Vergleich zu den Vormonaten aber etwas weniger stark aus. Die Unternehmen mittlerer Größe konnten sogar einen leichten Umsatzzuwachs gegenüber dem Vorjahresmonat in Höhe von 1,2 Prozent verzeichnen. Doch die Kleinst- und Kleinunternehmen leiden nun bereits seit über zwei Jahren unter stark rückläufigen Umsätzen.

Im Vergleich zum Vormonat stieg der saison- und kalenderbereinigte Umsatzindex über alle Branchen und Umsatzgrößen hinweg im Oktober um 0,3 Punkte auf 92,2 Punkte – erholte sich also etwas. Ein Ende der schwierigen wirtschaftlichen Situation ist in der aktuellen Datenlage dennoch nicht zu erkennen.

Der Lohnindex stieg im Vergleich zum Vormonat leicht um einen Punkt auf 112,4 Punkte. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Löhne und Gehälter um 5,2 Prozent. Sie bleiben damit ein wesentlicher Kostentreiber für die mittelständischen Unternehmen in Deutschland.

Der Beschäftigungsindex für Kleinstunternehmen sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stagnierte im Oktober saison- und kalenderbereinigt im Vergleich zum Vormonat bei 101,5 Punkten. Im saison- und kalenderbereinigten Vorjahresvergleich setzt sich der Negativtrend jedoch weiter fort: Der Index fällt um 0,3 Prozent. Damit geht die Beschäftigung den zweiten Monat in Folge zurück.

Weitere aktuelle Daten auch zu den Branchen Baugewerbe, Dienstleistungen, Handel, verarbeitendes Gewerbe und Gastgewerbe, sowie zu Bundesländern und Unternehmensgrößen, Grafiken und Filterfunktionen finden Sie unter: mittelstandsindex.datev.de.

Hintergründe zum neuen DATEV Mittelstandsindex

1. Was ist der DATEV Mittelstandsindex?

Der DATEV Mittelstandsindex bietet differenzierte datenbasierte Einblicke in die wirtschaftliche Lage der kleinsten, kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Deutschland. Er wird in Form dreier Einzelindizes zu Umsatz, Lohn und Beschäftigung in einem Report und auf einer interaktiven Webseite veröffentlicht. Derzeit können Nutzerinnen und Nutzer der Website mittelstandsindex.datev.de die Daten nach 16 Bundesländern, fünf ausgesuchten Branchen (plus Sonstige) oder nach drei Unternehmensgrößen filtern.

Mit dem DATEV Mittelstandsindex gibt es erstmals eine konjunkturelle Analyse, die sich auf KMU fokussiert. Obwohl diese Unternehmen das Rückgrat der deutschen Volkswirtschaft bilden, werden sie in den konjunkturellen Detailanalysen bisher kaum beachtet. Mit dem DATEV Mittelstandsindex wird nun eine wichtige Informationsbasis für politische und wirtschaftliche Entscheidungen zur Verfügung gestellt.

2. Woher stammt die Datengrundlage?

Die Auswertungen des neuen DATEV Mittelstandsindexes werden monatlich auf Basis der Millionen von Datensätzen erstellt, die in den DATEV-Systemen zur Verfügung stehen – das heißt auf den Daten, die die DATEV-Mitglieder in den DATEV-Lösungen für ihre mittelständischen Mandanten erstellt bzw. verarbeitet haben. Daraus werden aktuell für den Index die anonymisierten Realdaten aus den Umsatzsteuervoranmeldungen von mehr als einer Million mittelständischen Unternehmen sowie den Lohn- und Gehaltsabrechnungen von mehr als acht Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern genutzt.

3. Was ist das Besondere am DATEV Mittelstandsindex?

Der Index und die Auswertungen stützen sich auf tatsächlich gebuchte Daten – und nicht auf per Umfrage ermittelte Einschätzungen. Aus der statistischen Grundgesamtheit von mehreren Millionen Datensätzen folgt eine sehr hohe Datenqualität, Datenaktualität und Datenbreite – zum Beispiel hinsichtlich Regionen oder Branchen. Zudem werden auch Daten von Kleinstunternehmen berücksichtigt, die keine statistischen Meldepflichten haben.

4. Ist die Datenauswertung sicher?

Als Vorreiter für vertrauenswürdigen Technologie-Einsatz verfügt DATEV sowohl über die erforderliche technische Infrastruktur und das technologische Know-how als auch über höchste Standards bei Datenschutz, Informationssicherheit, digitaler Verantwortung und Datenethik, um diese einmalige, umfassende Datenbasis wertschöpfend verarbeiten und der Allgemeinheit zur Verfügung stellen zu können. Alle Privacy-Aspekte werden sorgfältig geprüft und auf höchstem Niveau abgesichert.

5. Was sind weitere Vorteile des DATEV Mittelstandsindexes?

Mit dem DATEV Mittelstandsindex leistet DATEV einen datenbasierten und konstruktiven Beitrag zur Stärkung des Mittelstands, zu den damit verbunden Entscheidungen auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene sowie zur engen Kollaboration zwischen den mittelständischen Unternehmen und dem steuerberatenden Berufsstand. Gleichzeitig stärkt DATEV damit die Standards für einen verantwortungsvollen und wertschöpfenden Umgang mit digitalen Daten in Deutschland und eine wertorientierte und innovative Digitalisierungskultur im Mittelstand.

6. Wie kann ich regelmäßig vom Mittelstandsindex profitieren?

DATEV veröffentlicht den monatlichen Mittelstandsindex im Rahmen eines Reports und auf der Website mittelstandsindex.datev.de (ab 24. September 2024). Alle Daten und Grafiken des monatlichen Reports lassen sich einfach nutzen. Wir stellen sie Medien und anderen Interessierten in verschiedenen gängigen Dateiformaten über die Website zur Verfügung. Bei Verwertung der Inhalte bitte als Quellenangabe „DATEV Mittelstandsindex“ angeben. Über die Veröffentlichung eines neuen Reports informieren wir journalistische Medien über Presseinformationen. Über www.datev.de/presse können Sie sich in den entsprechenden Verteiler aufnehmen lassen.

Die Pressemeldung zum Download

Erschienen:
20.11.2024
Dateiname:
Mittelstand weiter unter Druck – Beschäftigungsabbau setzt sich fort
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Erschienen:
20.11.2024
Dateiname:
DATEV-Mittelstandsindex Report 11/24
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