Vier von fünf Kanzleien arbeiten inzwischen auch mobil

DATEV Digitalisierungsindex zeigt starken Entwicklungsschub

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Nürnberg, 30. November 2020: Die Digitalisierung in den Steuerberatungskanzleien hat in den vergangenen eineinhalb Jahren deutlich Fahrt aufgenommen. Das zeigt der aktuelle DATEV Digitalisierungsindex: Sein Wert ist um insgesamt 11 auf 112,1 Punkte geklettert. Zwar arbeiten die kleinen Kanzleien mit bis zu vier Mitarbeitern nach wie vor weniger mit digitalen Tools als größere Kanzleien – doch sie holen auf. Ihr Indexwert steigt um deutliche 13,9 auf 98,9 Punkte. Die mittleren Kanzleien mit 5 bis 13 Mitarbeitern stehen inzwischen bei 110,1 Punkten (+6,9) und die größeren, ohnehin schon vergleichsweise digital aufgestellten Kanzleien ab 14 Mitarbeitern bei 129,9 (+5,9). (Mehr zur Methodik siehe unten)

„Der steuerberatende Berufsstand arbeitet als Digitalisierungspartner des deutschen Mittelstandes derzeit unter Hochdruck. Wie alle Unternehmer haben auch die Steuerberater in der Corona-Krise erfahren, wie wichtig es ist, die Prozesse in ihren Kanzleien zu digitalisieren – und vor allem, mobil auf ihre Daten zugreifen zu können“, kommentiert DATEV-CEO Dr. Robert Mayr die Umfrageergebnisse. Diesen Trend habe auch DATEV gerade zu Beginn der Krise sehr direkt gespürt. „Im Lockdown im März arbeiteten unsere Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter im Außendienst, im Rechenzentrum, in der Softwareentwicklung und im Service mit aller Kraft daran, den Kunden sichere mobile Arbeitsplätze und Kanäle für den Datenaustausch einzurichten“, so Mayr.

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Insofern ist es nur folgerichtig, dass 69 Prozent der Kanzleien in diesem Jahr in Digitalisierung investiert haben; mehr als die Hälfte steigerte im Vergleich zum Vorjahr das Investitionsvolumen. Neben Hard- und Software stand dabei vor allem die Einrichtung von Homeoffice-Arbeitsplätzen im Fokus. Laut Digitalisierungsindex können nun fast alle (94 Prozent) großen, 86 Prozent der mittleren und 65 Prozent der kleinen Kanzleien mobil auf ihre Daten zugreifen. Im Schnitt sind es 79 Prozent – und damit 13 Prozentpunkte mehr als im Frühjahr 2019.

Mehrheit sieht inzwischen ausschließlich Chancen

Auch die Zahl der Kanzleien, die ihren Mandanten eine Fernbetreuung – also das gegenseitige Einsehen und Bearbeiten von Inhalten am Desktop – anbieten, ist deutlich gestiegen (von 44 auf 51 Prozent). Das gleiche gilt für die Bereitstellung von Auswertungen auf einer gemeinsamen digitalen Plattform (von 44 auf 53 Prozent).

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Aber nicht nur die technische Ausstattung, auch die Einstellung vieler Steuerberater hat sich verändert: Im Frühjahr 2019 sahen erst 39 Prozent die Digitalisierung ausschließlich als Chance – heute sind es 52 Prozent, also die Mehrheit. Unter den großen Kanzleien erkennen sogar 61 Prozent nur Chancen; 39 Prozent machen sowohl Chancen als auch als Risiken aus. Unter den kleinen Kanzleien sehen 47 Prozent ausschließlich die Chancen, wobei dieser Anteil besonders deutlich gestiegen ist: Im März 2019 waren es erst 29 Prozent.

In diesen Zusammenhang passt auch folgende Zahl: 80 Prozent der Steuerberater glauben, dass die Digitalisierung generell einen sehr großen oder großen Einfluss auf ihr zukünftiges Geschäftsmodell hat – auch das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum vergangenen Jahr (damals waren es 73 Prozent).

Zur Methodik

Der DATEV-Digitalisierungsindex besteht aus fünf Teilindizes. Im ersten Teilindex geht es um eine Selbsteinschätzung der Steuerberater in Bezug auf das Vorhandensein einer Digitalisierungsstrategie sowie deren Umsetzungsbestrebungen in der eigenen Kanzlei, also die „digitale Affinität“. Im Gegensatz dazu stellen die vier anderen Teilindizes den ganz konkreten und aktuellen Digitalisierungsstand in vier maßgeblichen Bereichen dar: im Belegeingang, in den Prozessen, im Kanzleimanagement und in der Verbreitung digital unterstützter Dienstleistungen. Die Teilindizes fließen jeweils zu einem Fünftel in den Gesamtindex ein.

Das Ergebnis rangiert in einem Wertebereich zwischen 0-200, wobei der Wert 0 für keinen wahrnehmbaren Digitalisierungsgrad steht. Je höher der Wert, desto weiter fortgeschritten ist die Digitalisierung. Der Wert von 200 bedeutet eine nach heutigem Technologiestand maximale Digitalisierung der relevanten Prozesskreisläufe.

Die Erhebung wurde mittels eines Online-Fragebogens sowie telefonischer Befragungen zwischen dem 14. und dem 27. September 2020 durchgeführt. Es wurden 10.000 Steuerberater – sowohl von DATEV- als auch von Nicht-DATEV-Kanzleien – eingeladen, wobei auf eine repräsentative Verteilung nach Region und Kanzleigröße (nach Mitarbeiteranzahl) geachtet wurde. Teilgenommen haben insgesamt 573 Steuerberater. Um eine vergleichbare Datengrundlage zu haben und die Ergebnisse vom März 2020 zu validieren, wurde als Referenzzeitraum der März 2019 gewählt. Denn bei der Befragung im März 2020 hatten aufgrund der Corona-Krise deutlich weniger Kanzleien teilgenommen als bei früheren Wellen.

Pressekontakt

DATEV eG

Sarah Benecke
Telefon 0911 319-51225
sarah.benecke@datev.de
twitter @DATEV_Sprecher

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