Robert Mayr, CEO der DATEV eG, im Porträt mit blauem Nadelstreifenanzug und weißem Hemd vor blauem Hintergrund.

Nürnberg, 18. Juli 2025: Nach einer kurzen Stabilisierung im Vormonat sind die Umsätze im Mittelstand in Deutschland im Juni erneut deutlich gesunken. Das zeigen die aktuellen Daten des DATEV Mittelstandsindex. Demnach sanken die Umsätze in den kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen im Vergleich zum Juni 2024 um 5,5 Prozent – kalender- und saisonbereinigt. Die Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Trendwende, die nach einem Umsatzanstieg um 2,8 Prozent im Vormonat aufgekeimt waren, währten damit nur kurz. Prof. Dr. Robert Mayr, CEO der DATEV eG, sagte dazu bei der Jahrespressekonferenz der IT-Genossenschaft: „Der erneute Umsatzrückgang zeigt deutlich, wie offensichtlich die Dringlichkeit politischen Handelns ist. Ohne gezielte Entlastungen und Anreize ist der Mittelstand, das Fundament unserer Wirtschaft, zunehmend gefährdet.“

Der DATEV Mittelstandindex Umsatz fällt auf 90,3 Punkte (2022 = 100). Von der schlechten Umsatzentwicklung sind nahezu alle Branchen, Bundesländer und Unternehmensgrößenklassen betroffen – sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch zum Vormonat. Am stärksten fällt im Vorjahresvergleich der Umsatzrückgang mit 7,0 Prozent im Bauhauptgewerbe aus. Aber auch für das Verarbeitende Gewerbe und den Handel ist das Minus von jeweils 5,9 Prozent auffällig. Gleiches gilt für den deutlichen Umsatzrückgang von 5,2 Prozent in den mittelgroßen Unternehmen. Bei den Bundesländern sind insbesondere Baden-Württemberg (minus 8,9 Prozent), Bayern (minus 6,6 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (minus 6,0 Prozent) von dem neuerlichen Umsatzeinbruch betroffen.

Die Entwicklung der Löhne und Gehälter bleibt dagegen im Trend der vergangenen Monate. Der Lohnindex liegt nach einem Anstieg von nominal 5,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat (saison- und kalenderbereinigt) nun bei 115,0 Punkten. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,4 Prozent. Damit übertrifft das Lohn- und Gehaltswachstum weiterhin die allgemeine Preisentwicklung und bleibt ein relevanter Kostenfaktor für Unternehmen.

Der Beschäftigungsindex bewegt sich seitwärts bei 101,5 Punkten. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem saison- und kalenderbereinigten Rückgang um 0,3 Prozent. Während mittlere Unternehmen Beschäftigung aufbauen (plus 2,5 Prozent im Juni), sinkt in den kleinen Unternehmen (minus 0,8 Prozent) und insbesondere in den Kleinstunternehmen (minus 1,4 Prozent) die Anzahl der Beschäftigten weiterhin.

Weitere aktuelle Daten, Grafiken und Filterfunktionen finden Sie unter: mittelstandsindex.datev.de

Über den DATEV Mittelstandsindex

Der DATEV Mittelstandsindex bietet einen datenbasierten Blick auf die konjunkturelle Lage der Kleinstunternehmen, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland. Seine Auswertungen werden seit September 2024 monatlich von DATEV zusammen mit einem ausführlicheren Bericht veröffentlicht.

Diese makroökonomische Analyse basiert auf Daten, die in DATEV-Lösungen von DATEV-Mitgliedern (Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte) für ihre Mandanten (i.d.R. Unternehmen) erstellt und verarbeitet werden. Für die Erstellung der Auswertungen werden diese anonymisiert und aggregiert, um höchste Standards im Datenschutz und der Informationssicherheit einzuhalten.

Die drei Kernbereiche des DATEV Mittelstandsindex sind Umsätze, Löhne und Beschäftigungsdaten. Die Daten für den Umsatzindex stammen aus den Umsatzsteuervoranmeldungen (UStVA) von über einer Million Unternehmen. Die Daten für die Indizes zu Beschäftigung und Lohn stammen aus den Lohn- und Gehaltsabrechnungen von mehr als acht Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.