Die DATEV-Digitalisierungsumfrage für die Steuerberatungsbranche
Als Genossenschaft der steuerberatenden Berufe untersucht die DATEV eG gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen mindline energy regelmäßig den Stand der Digitalisierung in den Steuerberatungskanzleien. Die Digitalisierungsumfrage ist aus dem DATEV Digitalisierungsindex hervorgegangen, der seit 2025 nicht mehr erhoben wird.
DATEV Digitalisierungsumfrage im Mai 2025
Die stärksten Treiber des Digitalisierungsprozesses in Kanzleien sind die Steigerung der Effizienz (73 %) und der ortsunabhängige Zugriff auf Daten (72 %). Eine sehr wichtige Rolle spielen zudem die ThemenZukunftssicherung (69 %) sowie der einfache Datenaustausch mit Externen (68 %).
In zwei von drei befragten Kanzleien können die Mitarbeitenden ohne Einschränkungen unabhängig vom Standort arbeiten. 43 Prozent der Kanzleien geben an, nahezu komplett papierlos zu arbeiten. Knapp zwei Drittel der aktuellen Dokumente werden ausschließlich digital archiviert, in großen Kanzleien liegt der Anteil bei über 80 Prozent.
Als stärkstes Hemmnis der Digitalisierung wird die Akzeptanz bzw. die Eignung der Mandanten angeführt (59 %). Zudem fehlt häufig die Zeit, sich mit dem Thema zu beschäftigen (54 %) und auch der zeitliche Aufwand für die Implementierung (46 %) ist oft hinderlich.
54 Prozent der befragten Kanzleien schaufeln ihren Mitarbeitenden Zeit frei, in der sie digitale Projekte umsetzen können. Von den kleineren Kanzleien kann dies nur ein gutes Drittel leisten.
Mehr als die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, dass die Digitalisierung zu deutlichen Veränderungen in der Kanzleistruktur führt. Zudem wird häufig wahrgenommen, dass sich auch Prozesse und Anforderungen auf Seiten der Mandanten ändern (50 %). Hingegen wird die Befürchtung, dass durch zunehmende Automatisierung Arbeitsergebnisse schwieriger nachzuvollziehen sind, meist nicht geteilt (27 %).
Der DATEV-Digitalisierungsindex im März 2024
Der DATEV Digitalisierungsindex für die Steuerberatung ist leicht rückläufig und im März 2024 gegenüber der Vorjahreserhebung um 1,8 Indexpunkte auf 109,1 Punkte gesunken (März 2023: 110,9 Punkte). Der Rückgang betrifft alle Teilindizes: Strategie (-2,4), Dateninput (-0,2), Prozesse (-3,7), Personal/Organisation (-0,7) und Datenoutput (-2,4).
Als größte Hemmnisse einer weiteren Digitalisierung werden über alle Kanzleigrößen hinweg wie bei der letzten Erhebung die mangelnde Akzeptanz und Eignung der Mandanten (63 %) sowie noch stärker als beim letzten Mal der zeitliche Aufwand für die Implementierung (58 %) genannt.
Trotzdem wird innerhalb der Kanzleien über alle Größen hinweg die Digitalisierung als ein Treiber wahrgenommen: für die durch sie erzielbare Zeitersparnis durch die Optimierung von Abläufen (65 %) sowie durch allgemeine Effizienzsteigerung (56 %). An dritter Stelle der Motivatoren folgt das Thema Zukunftssicherung (55 %), das vor allem in kleinen Kanzleien an Relevanz gewonnen hat (+6 Prozentpunkte). Im Gegensatz dazu ist das Thema bei großen Kanzleien seltener als im Vorjahr ein treibender Faktor der Digitalisierung (-7 Prozentpunkte).